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Reisen in die Grafschaft Glatz (Schlesien)

Sehenswürdigkeiten

Wallfahrtskirche Maria Schnee

 

Von der polnischen Pfarrgemeinde wurde ein
Faltblatt in deutscher Sprache herausgegeben:

Bild 1

GESCHICHTE DER WALLFAHRTSKIRCHE
„MARIA SCHNEE“
AUF DEM „SPITZIGEN BERG“
847 METER ü. d. M.

Liebste Muttergottes, Königin von Polen,
Große Mutter Österreichs,
Mutter der slawischen Völker,
Großherrin Ungarns.
Mutter von des Grafschaft Glatzer Gottervolkes
gib allen Menschen in der ganzen Welt
Frieden und Glauben,
und allen Verstorbenen
die ewige Ruhe,
durch Christus, unseren Herrn

Amen

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In der österreichischen Periode Schlesiens wanderten die Grafschafter Katholiken nach Mariazell um dort vor der Gnadenfigur der Muttergottes ihre Probleme, Sorgen und Hoffnungen vorzustellen.
Die Figur der Muttergottes aus Mariazell war in Schlesien bekannt und von der katholischen Bevölkerung sehr verehrt. Nach dem 7-jährigen Krieg kam Schlesien unter preußische Herrschaft. Durch die neugegründete Grenze zwischen Österreich und Preußen (1742) wurden die Pilgerfahrten der Grafschafter Katholiken nach Mariazell nicht mehr möglich. Die Leute betrachteten die Muttergottes aus Mariazell immer wieder als ihre Himmlische Mutter.

Bild 8

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Bild 2

Im Jahr 1750 hat der Junggeselle Christoph Veit aus Wölfelsdorf (Wilkanów) eine kleine Figur aus Holz der Muttergottes Maria Schnee auf dem Spitzberge, in einer kleinen Holzkapelle unter der Buche aufgestellt. Diese Figur, die in Österreich von einem anonymen Volkskünstler geschaffen wurde, war eine wahrhafte Kopie des wunderwirkenden Ebenbildes der Muttergottes von Mariazell. Die Pilger aus der Umgebung Glatz (Kłodzko) wanderten jetzt sehr gerne auf den Spitzberg, um dort vor der schlichten, hölzernen Figur zu beten. Im Jahr 1765 wurde die Buche mit der kleinen Holzkapelle, wo sich die Figur der Muttergottes befand, durch einen Sturm zerstört. Die Figur selbst blieb unbeschädigt. In kurzer Zeit nach dem Ereignis wurde eine neue, größere Kapelle gebaut. Nach dem Tod des Junggesellen Christoph Veit (1776) wurde zum dritten Mal eine Kapelle gebaut, auf dem Platz, wo sich heute das Pfarrhaus befindet.
Die Zahl der Pilger wuchs von Jahr zu Jahr. Schon damals notierte man ungewöhnliche Gnaden durch die Vermittlung der Muttergottes. Ein Wunder geschah im Jahr 1777. Nämlich wurde dem Sohn des Laurenzius Franke das Augenlicht wiedergeschenkt. Bis zum Jahr 1782 geschahen 12 Wunder.

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Am 18. Juni 1781 wurde der Baustein zur heutigen Kirche geweiht. Tausende Pilger trugen mit großer Opferbereitschaft Felssteine und Holz herauf. Die Bauarbeiten der neuen Kirche leiteten der Baumeister Andreas Jäger und der Zimmermeister Josef Knietig aus Wölfelsdorf (Wilkanów). Immer wieder kamen verschiedene Gaben aus dem Territorium der heutigen Tschechoslowakei und den Nachbarstaaten an. Am 22. Oktober 1782 wurde die Kirche durch den Erzbischöflichen Generalvikar Karl Winter geweiht und erhielt den Namen „Maria Schnee“. Der Titel stammt aus der im Altertum geweihten Kirche in Rom, die durch den Papst Liberius (352-366) auf dem Berg Esquilia gebaut wurde. In der großen Sommerhitze, durch ein Wunder, fiel auf diesen Berg der Schnee.

Bild 3

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Bild 4

Die Bauarbeiten der Kirche dauerten an. Im Jahr l784 wurde der Turm gebaut und im Jahr 182l die Säulengänge. Diese wurden durch den Pfarrer Larisch um die Kirche herum gebaut. Dieser Pfarrer hat auch den Kreuzweg zwischen der Kirche und der Berghöhe errichtet. Pfarrer Peter Nonnast ergänzte im Jahr 1897 das Innere der Kirche. Damals wurden bei Münchner Künstlern der Hauptaltar und die figurale Gruppe bestellt. Sie stellt die Krönung der Muttergottes dar und befindet sich im Bogen des Presbyteriums.
Die Szene wurde aus den Motiven der Laurentanischen Litanei genommen. Im Jahr 1930 bekam die Kirche drei neue Glocken, die einen wunderschönen Klang hatten. Die drei Glocken erklangen mit den Anfangstönen des „Tedeums“. In den Säulengängen befinden sich 5 Bilder, die die Geschichte der Kirche darstellen. Hier befinden sich auch zahlreiche Bilder, Gedenktafeln, zwar ohne großen künstlerischen Wert, die aber aus Dankbarkeit für erhaltene Gnaden von den Muttergottesverehrern gewidmet wurden. Im Jahr 1958 wurde das Innere der Kirche erneuert. Das Dach verlangte auch große Reparaturen.

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Das größte Ereignis in der Geschichte der Kirche war aber am 21. Juni 1983. An diesem Tag wurde die Figur der Muttergottes vom Papst Johannes Paul II während seines Besuches in Breslau (Wrocław) gekrönt.
Der heutige Papst war zweimal als Pilger in unserer Kirche. Am 20. August 1961 hat er in der Kirche die Heilige Messe gefeiert und seiner Predigt den Titel „Krakau - die Marienstadt begrüßt die Marienerde - Niederschlesien“ gegeben. Der zweite Besuch war am 10. Oktober 1968. An die Besuche erinnert die Gedenktafel, die in der Kirche eingemauert wurde.

Bild 5

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Bild 6

Die wundertätige Figur der Muttergottes auf dem Spitzigen Berg ist ein Beweis der ewigen Anwesenheit der Muttergottes auf der Erde. Sie hört die Gebete der Gläubigen in der ganzen Welt, sieht die Probleme und Sorgen der heutigen Menschen und wartet auf sie.
Sie will uns helfen. Wir hoffen, Sie erwartet uns in der himmlischen Heimat. Der heutige Mensch braucht Ihre Hilfe und Ihre Vermittlung in der deutschsprachigen Ländern, in Polen und in der ganzen Welt.

AVE MARIA

Heilige Messe (Msza Święta)
an Sonn- und Feiertagen um 12:00 und 16:00 Uhr
an Werktagen um 12:00 Uhr

Kirchweihfest (Odpust)
am vorletzten Sonntag im Juni um 13:00 Uhr
am ersten Sonntag im August um 13:00 Uhr

Bild 10

Anfahrtskizze

Rzymsko-Katolicki Kościół Rektoraly
SANKTUARIUM
Matki Bożej Przyczyny Naszej Radości
„MARIA ŚNIEŻNA“
Góra Igliczna
57-500 Bystrzyca Kłodzka, Polen
Tel. +48 - 74 8 - 135 175
Fax +48 - 74 8 - 135 075
E-mail: msniezna (at) archidiecezja.wroc.pl

(mit freundlicher Genehmigung entnommen aus den Faltblättern „Geschichte der Wallfahrtskirche Maria Schnee - Historia Sanktuarium Matki Bożej Śnieżnej“ in deutscher und polnischer Sprache)

 

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Erste Version vom 08.03.2002, letzte Aktualisierung am 19.03.2010.