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Gedenktafel für Joseph Kögler in Lewin

An den bedeutendsten Geschichtsforscher der Grafschaft Glatz, Pfarrer Joseph Kögler, erinnert eine Tafel, die am Sonntag, dem 27. Mai 2001, im Rahmen einer Feierstunde an seinem Geburtshaus am Ring in Lewin enthüllt wurde. Über 100 Deutsche waren dazu in das alte Städtchen im böhmischen Winkel des Glatzer Lands gekommen.
Die Feier begann mit einem festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael, der teilweise auch in deutscher Sprache gehalten wurde. Pfarrer Drozd begrüßte die deutschen Gäste recht herzlich. Für sie predigte Diakon Arnold Bittner aus Köpprich bei Neurode.
Zum anschließenden Festakt vor dem Geburtshaus von Joseph Kögler - heute ist dort das Schwesternhaus - begrüßte der Lewiner Bürgermeister B. Kedzierewicz alle Anwesenden, auch die Bannerabordnung verschiedener Lewiner Vereine und Einrichtungen. Zusammen mit Barbara Bittner, geb. Urban, der Sprecherin der Heimatgemeinschaft Lewin, enthüllt der Bürgermeister die in deutscher und polnischer Sprache erstellte Gedenktafel für den verdienten Historiker Joseph Kögler. Pfarrer Drozd weihte die Tafel.

Einweihung der Gedenktafel
Barbara Bittner und Bürgermeister B. Kedzierewisz
vor der Kögler-Gedenktafel in Lewin.
(Foto: Arnold Bittner)

Barbara Bittner wies in ihrer Ansprache darauf hin, daß diese Tafel zum Zeichen für ein neues Miteinander von Deutschen und Polen wird. Sie ging auf Vergangenheit und Gegenwart von Lewin und seinen Bewohnern ein und sprach die Hoffnung aus, daß die Zukunft ein vereintes Europa ist, in dem wir alle gemeinsam in versöhnter Verschiedenheit, in Wahrheit und Gerechtigkeit leben können. Den allseits bekannten Eisenbahn-Viadukt von Lewin stellte sich als Symbol für eine Brücke zwischen den Menschen heraus, die Brückenbauer sein sollen. Sie zitierte immer wieder Joseph Kögler, der auch über seine Vaterstadt Lewin wertvolle Gedanken veröffentlicht hat, und wünschte Lewin abschließend Glück und Segen.
Sodann überreichte Barbara Bittner dem Pfarrer wie auch dem Bürgermeister eine kleine Dokumentation „Lewin in Bild und Wort - aus alter Zeit“. Die freien Seiten dieser Rückschau sollten im Laufe einer hoffentlich guten Entwicklung von Lewin dann noch gefüllt werden.
Lewiner Schüler trugen einen Lebenslauf von Joseph Kögler vor, um den heutigen Einwohnern diesen bedeutenden Sohn Lewins näherzubringen. Joseph Kögler wurde am 22. Februar 1765 hier geboren und starb am 30. Mai 1817 als Pfarrer von Ullersdorf. Wir verdanken ihm viele wertvolle Aufzeichnungen über die Geschichte von zahlreichen Orten des Glatzer Landes.
Alle Anwesenden waren dankbar, daß ihnen die tüchtige Dolmetscherin, die Tochter des Bürgermeisters, ein gutes Verstehen aller Ausführungen ermöglichte.
Die äußerst harmonische Feierstunde unter einem strahlend blauen Frühlingshimmel endete mit einem beeindruckenden Erlebnis, dem Abspielen der polnischen und der deutschen Nationalhymne von Band in einer ausgezeichneten Darbietung. Ein weiterer Schritt zu einer deutsch-polnischen Verständigung war getan.

Johannes Güttler

 

aus: „SCHLESIEN HEUTE“ Nr. 12/2001, S. 8
(Bestellanschrift: Brüderstraße 3, D-02826 Görlitz/Schlesien, E-Mail: sheute (at) poczta.onet.pl)
mit freundlicher Genehmigung des Autors hier veröffentlicht

 

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Erste Version vom 17.01.2002, letzte Aktualisierung am 12.01.2014.