Die Grafschaft Glatz (Schlesien)
Arbeit und Kontaktanschriften der Einrichtungen, Organisationen
und Vereine für Grafschaft Glatzer Heimatfreunde
Der Großdechant der Grafschaft Glatz
Der Titel „Großdechant“ geht auf die preußische
Regierung in Schlesien zurück, die 1810 versuchte, die Grafschaft Glatz aus
ihrer kirchlichen Zugehörigkeit zum Erzbistum Prag zu lösen. Das ist trotz
großer Bemühungen nicht gelungen und der Titel Großdechant, den es
in der katholischen Kirche tatsächlich nur einmal gibt, blieb. 1920 wurde die
Grafschaft Glatz zum Generalvikariat erhoben und der Großdechant als verantwortlicher
Priester dem Erzbistum Prag gegenüber auch Generalvikar des preußischen
Anteils der Erzdiözese Prag und somit auch Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz
ist. Das galt auch nach der Vertreibung, ebenfalls auch nach dem Tod des letzten Generalvikars
der Grafschaft Glatz. Dieser war Prälat Dr. Franz Monse, der ab 1946 auch das
Unrecht der Vertreibung erlitt, den Heimatvertriebenen aber mit seiner ins Leben gerufenen
Wallfahrt in Telgte eine neue geistige Heimat bereitete und für die Grafschafter
wahrlich zum Vater der Heimatvertriebenen wurde.
Von 1962 bis 1977 war Prälat Leo Christoph, von 1977 bis 1983 Prälat Paul
Sommer der jeweilige Großdechant. Ab 1983 übernahm der jetzige Großdechant
Prälat Franz Jung im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz dieses Amt. Trotz
des Ausscheidens aus der Bischofskonferenz 1998 hat sich an dem Aufgabenbereich der
Vertriebenenarbeit nichts geändert.
Der offizielle Titel „Visitator“ für die jeweiligen Heimatgebiete
der Vertriebenen bleibt und die Grafschafter treffen sich weiterhin mit ihrem Großdechanten
bei Wallfahrten und Heimattreffen in den alten und neuen Bundesländern, bei den
Treffen und Wallfahrten mit den in der Heimat Grafschaft Glatz Verbliebenen und auch
bei den in Tschechien lebenden Landsleuten, die 1946 über die Grenze in die
Tschechei gingen und dort verblieben.
Die Aufgaben der Visitatoren und damit auch des Großdechanten
lassen sich in drei Bereiche aufteilen:
1. Bewahrung der Identität der Heimatvertriebenen in religiöser
Praxis bei Wallfahrten und Treffen kultureller Art.
Dabei gilt es auch das Kulturgut der Heimat in Lied und Mundart
zu pflegen. So ist die sogenannte Christkindl-Messe des Grafschafter Komponisten
Ignaz Reimann nicht nur Liedgut des Grafschaft Glatzer Chores geworden, sondern gehört
als Orchestermesse auch zum Liedgut einheimischer Chöre.
Der Identität der Grafschafter dienen die Jahreswallfahrt nach Telgte bei Münster
und die jährliche Wallfahrt an die Gnadenstätten in der Grafschaft Glatz
wie Albendorf, Maria Schnee und an die Wallfahrtsorte an der Grenze nach Schlesien
in Wartha und im früheren Sudetenland in Grulich. Verantwortlich für diese
Wallfahrten ist der Großdechant mit seinem Priester- und Pastoralrat.
2. Brückenbau zwischen Heimatvertriebenen und jetzigen Bewohnern der Heimat.
Unzählige Fahrten in die Heimat mit Stadt- und Dorfgemeinschaften,
mit Verwandten und Freundschaftskreisen und viele Einzelfahrten haben die Brücke
gebaut zwischen den Heimatvertriebenen und den in der Heimat nun lebenden Polen.
Die Grafschafter haben nicht unerhebliche Summen gespendet, um Kirchen, Wallfahrtsstätten
und Kulturgut zu erhalten und damit ein wirksames Zeichen von Versöhnungs- und
Verständigungswillen gesetzt. Der Verständigung und des Einsatzes gegen
Unmenschlichkeit und diktatorisches Regime dient auch der Seligsprechungsprozeß
des Jugendseelsorgers der Grafschaft Glatz, Gerhard Hirschfelder, der als Zeuge des
Glaubens und Widerstandskämpfer sein Leben als Märtyrer in Dachau nach
einjähriger Haft am 01.08.1942 hingab. Weitere Informationen zum Seligsprechungsprozeß
finden Sie unter: www.glatzer-visitatur.de und www.hirschfelder-stiftung.de
3. Mithilfe, daß Vertreibung geächtet wird als Verletzung des elementaren
Rechtes auf Heimat.
Schon 1950 haben die Heimatvertriebenen in der „Charta der
Heimatvertriebenen“ auf Rache und Vergeltung verzichtet und ihre Bereitschaft
bekundet am freien Europa mitzuarbeiten. Dieser Aufgabe dienen Seminare des Pastoralrates
und weitere Veranstaltungen.
Bei seinen vielfältigen Aufgaben wird der Großdechant von einem Mitarbeiter- und Beraterkreis, Pastoralrat genannt, unterstützt, dem gegenwärtig 34 Personen angehören.
Geschäftsführer ist Peter Güttler, Rudolf-von-Langen-Straße 5, 48147 Münster, Tel. (02 51) 2 39 36 63.
Weitere Gruppen der katholischen Heimatvertriebenen sind:
- der Priesterrat, genannt der Konsult,
- die Junge Grafschaft - Grafschafter Jugend,
- die Grafschafter Gemeinschaft für junge Familien und Einzelpersonen,
- der Familienkreis,
- der Seniorenkreis,
- der Grafschafter Chor.
Die Grafschaft Glatz zählte 1946 zur Zeit der Vertreibung
ca. 180.000 Einwohner, von denen 160.000 katholisch waren.
Nach über 50 Jahren der Vertreibung lebt noch ein Drittel der Bevölkerung
als Heimatvertriebene, von denen viele sich in der Arbeit engagieren und erstaunlich
ist, daß viele der westdeutschen Bevölkerung durch Heirat oder Interesse
an den ehemaligen Ostgebieten mitarbeiten.
Der jetzige Großdechant Franz Jung ist nun mit 70 Jahren
vom Bischof von Münster freigestellt für seine Arbeit mit und an den Landsleuten
und in der Versöhnungs- und Verständigungsarbeit mit dem polnischen Nachbarvolk.
Franz Jung, Großdechant, 10.02.2000/04.12.2006
Weitere (externe) Internetseiten über den Titel „Großdechant“:
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Prälat Franz Jung
Großdechant der Grafschaft Glatz |
Der jetztige Großdechant Franz Jung wurde als Diözesanpräses
der KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung) 1983 in sein Amt berufen, war bis 1998
Mitglied der Bischofskonferenz und von 1989-1999 noch Pfarrer in St. Aegidii Münster.
Er berief einen Pastoralrat, sammelte alle Welt- und
Ordensgeistlichen und Diakone in einem eigenen Schematismus des Grafschafter Klerus
sowie alle Ordensschwestern im Schwesternschematismus. Er schaffte es, daß
mit Hilfe der Grafschafter Priester fast alle Orts- und Stadttreffen mit heimatlichen
Gottesdiensten gefeiert werden. Der Kontakt zu den in der Heimat verbliebenen Landsleuten
in der Grafschaft Glatz und in der Tschechischen Republik weitete sich so aus, daß
sie seit Jahren auch an den Grafschafter Wallfahrten teilnehmen können, besonders
in Telgte. Ebenso ist von ihm der Prozeß zur Seligsprechung vom Glatzer Kaplan
Gerhard Hirschfelder, der 1942 in Dachau als Märtyrer starb, mit Hilfe des
Bischhöflichen Offizialates in Münster auf den Weg gebracht worden.
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Prälat Dr. Franz Monse |
Leo Christoph |
Paul Sommer |
Großdechant Prälat Franz Jung |
Ergänzungen aus: „Grofschoaftersch Häämtebärnla“,
Jahrbuch der Grafschaft Glatz, 53. Jahrgang 2001,
S. 15
Überblick über die Kirchengeschichte der Grafschaft Glatz
Großdechant Prälat Franz Jung
Apostolischer Protonotar
Visitator
für Priester und Gläubige
aus der Grafschaft Glatz
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Glatzer Büro
Ermlandweg 22
48159 Münster
Telefon (02 51) 4 61 14
Telefax (02 51) 4 84 36 44
E-Mail: grossdechant (at) t-online.de
Internet: www.glatzer-visitatur.de |
Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Landsleute!
Mit einem herzlichen Gruß aus Münster wende ich mich heute an Sie.
Vielleicht wissen Sie es bereits oder auch nicht: Als Kirche und
Visitatur der Grafschaft Glatz
haben wir einen neuen Rundbrief herausgegeben, der nicht nur die Bereiche der bestehenden
Gruppen des Großdechanten abdeckt, sondern vor allem auch Wissens- und Bedenkenswertes
aus dem kirchlichen Leben der Grafschafter Arbeit und darüber hinaus berichtet.
Dazu zählen alle Ereignisse, die wir im Grafschafter Boten aus Platzgründen
nicht unterbringen können.
Der Grafschafter Bote bleibt das große Kommunikationsmittel, dem wir gar keine
Konkurrenz bieten können und auch nicht wollen. Das ist mit dem Herausgeber und
Schriftleiter des Grafschafter Boten so abgesprochen und in gutem Einvernehmen so
geklärt.
Ich kann mir vorstellen, daß Sie bereits ein Exemplar des neuen Rundbriefes,
der aus dem seit über 45 Jahren bestehenden Rundbrief der Jungen Grafschaft
gewachsen ist, bereits mal in den Händen hatten oder vielleicht jetzt erstmals
davon lesen. Unsere Auflage steigt: Nach der letzten Hochrechnung liegen wir bereits
bei 1.250 Rundbriefen. Nun geht es weiter über die persönliche Werbung und
dazu dient auch diese Information.
Der Rundbrief erscheint in drei Ausgaben pro Jahr. Sollten Sie daran Interesse haben,
bitten wir das nachfolgende Bestellformular auszufüllen und an das Glatzer Büro,
Ermlandweg 22, 48159 Münster einzusenden. In die erste Ausgabe eines jeden Jahres
legen wir einen Überweisungsträger mit der Bitte um einen Jahresbeitrag
von 15,00 €. Spenden nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt.
Sollten Sie auch anderen Landsleuten den Rundbrief empfehlen, waren wir natürlich
sehr froh und dankbar.
Mit freundlichen Grüßen verbleibe ich
Ihr
Franz Jung
Liebe Landsleute aus der Grafschaft Glatz und an unserer Heimat
Interessierte sowie uns Verbundene!
Sollten Sie an diesem Kommunikationsmittel, das drei Mal im Jahr
erscheint, Interesse haben und den Rundbrief zum Jahresbeitrag von 15,00 € bestellen
wollen, melden Sie sich bitte formlos beim:
Glatzer Büro, Ermlandweg 22, 48159 Münster
Tel. (02 51) 4 61 14, Fax (02 51) 4 84 36 44
E-Mail: grossdechant (at) t-online . de
Nach Ihrer Bestellung richtet sich dann die Auflage des nächsten Rundbriefes.
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