Aktuelle Nachrichten aus der Grafschaft Glatz

Grafschaft Glatz Aktuell

Grafschaft Glatzer feierten Jubiläen

Ein festlicher Anlass rief die Grafschafter am 18. Oktober 2008 in Münster-Hiltrup zusammen:

  • Ein Vierteljahrhundert wirkt Prälat Franz Jung als Großdechant und Visitator für die Priester und Gläubigen aus der Grafschaft Glatz,
  • ein Vierteljahrhundert singt der Grafschafter Chor zur Ehre Gottes und zu unserer Freude,
  • 40 Jahre arbeitet Frau Elfrieda Rathmann im kirchlichen Dienst.

Mehr als 600 Festgäste versammelten sich in der St.-Clemens-Kirche zu einem feierlichen Dankgottesdienst. Beim farbenfrohen würdevollen Einzug in das vollbesetzte Kirchenschiff schritten vor dem Jubilar, angeführt von einigen Messdienern, sechs Fahnenträger, sechs Ritter vom Hl. Grab in ihren weißen Mänteln und schwarzen Baretten, 35 Priester, unter ihnen mehrere Konsistorialräte in schwarz-roten Talaren mit dem roten Zingulum und der segnende Vertriebenenbischof Gerhard Pieschl. Prälat Jung trug das leuchtend rote Messgewand, das er vor 44 Jahren zu seiner Primiz von der „Jungen Grafschaft“ geschenkt bekam! Irgendwie brachte der versierte Zeremoniar Dieter Schöngart alle im Altarraum unter, wo ja auch Chor und Orchester ihren Platz beanspruchten. Den feierlichen Gottesdienst zelebrierte Großdechant Jung in Konzelebration mit Weihbischof Pieschl und sechs Mitbrüdern sowie der Assistenz von Diakon Pohl. Chor und Orchester intonierten mit Inbrunst die lateinische Festmesse in C von Ignaz Reimann und das „Ave Maria“ von Josef Güttler aus Hain. Zum Abschluss sangen Chor und Gemeinde das altvertraute Heimatlied „Über die Berge schallt ...“!
Weihbischof Pieschl war beeindruckt von der großen Schar der von überallher zur Jubelfeier herbeigeströmten Freunde und Verwandten. „Glatz zeigt Flagge! Ein echtes Glatzer Hochfest!“, so seine einführenden Worte. Er nahm auch Bezug auf die Charta der Heimatvertriebenen von 1950 mit dem Verzicht auf Rache, Gewalt und Vergeltung, auf Worte der polnischen Bischöfe beim Konzil zur Vergebung, auf Worte von Papst Benedikt XVI., dass Worte von Versöhnung und Verständigung keine hohlen Phrasen sind, und er sah auch in diesem Gottesdienst der hier versammelten Heimatvertriebenen ein Hoffnungszeichen. Gerade die Vertriebenen hätten in der Zeit der Verfolgung der Kirche durch den Kommunismus große Solidarität bewiesen, wo z.B. von Königstein aus sehr geholfen wurde und wo die Wurzeln zur Hilfestellung durch „Renovabis“ lägen. Es gälte, die Vergangenheit gemeinsam aufzuarbeiten, aufeinander zuzugehen, um das zu überwinden, was heute noch die Völker trenne. „Wir können dabei auf Gottes Hilfe vertrauen!“ Nach einem gemeinsamen Imbiss in der Hiltruper Stadthalle lief ein buntes Festprogramm mit Heimatliedern, Mundartgedichten und einer Diaschau über die bisherigen Großdechanten der Grafschaft Glatz. Der Chor eröffnete unter Leitung von Georg Jäschke mit „Fröhlichkeit und leichtes Leben“ und dem Wunsch auf ein langes Leben, woran sich alle mit dem Kanon „Viel Glück und viel Segen ...“ anschlossen. Das zehnköpfige Mandolinenorchester, ebenfalls von Georg Jäschke geleitet, spielte zum mundartlichen Mitsingen von Robert Karger: „Es leit ei a Barja a Puschdärfla klään ... Mei Groofschoaft, mei Häämte, wie bien ich dr gutt!“. Weihbischof Josef Voss überbrachte die Glückwünsche des Domkapitels und äußerte sein Erstaunen über die vielen Helfer, die er hier antraf; Prälat Adam hielt für die Priestergemeinschaft, die Ordensbrüder und -Schwestern eine Ansprache und der Konsistorialdekan der Visitatur Breslau, Prof. Dr. Hubertus Drobner, sprach die Glück- und Segenswünsche auch im Namen des emeritierten Visitators König und des Visitators für die Russlanddeutschen, Dr. Alexander Hoffmann, aus.
Franz Jung wurde am 3. Dezember 1936, dem Festtag des Hl. Franz Xaver, in Neundorf, Kreis Habelschwerdt, geboren. Er gehörte zu neun Geschwistern. Nach der Kindheit in Gläsendorf bei Mittelwalde wurde er 1946 mit der Familie vertrieben. Er studierte Theologie und wurde am 29. Juni 1964 im Paulus-Dom zu Münster zum Priester geweiht. Als Kaplan und Pfarrer wirkte er in verschiedenen Pfarrgemeinden am Niederrhein, bevor er 1982 Diözesanpräses der Kath. Arbeiterbewegung (KAB) im Bistum Münster wurde. Schließlich führte ihn am 16. November 1983 der Vertriebenenbischof Gerhard Pieschl in sein neues Amt ein. Zur Zeit ist er gleichzeitig kommissarischer Visitator der Katholiken aus dem Erzbistum Breslau.

Günther Gröger, Altgersdorf

Dieser Artikel wurde auch veröffentlicht in:
SCHLESIEN HEUTE“ Nr. 12/2008, S. 8
(Bestellanschrift: Brüderstraße 13, D-02826 Görlitz/Schlesien, E-Mail: info (at) senfkornverlag.de)

Einen ausführlichen Bericht mit Fotos finden Sie im:
RUNDBRIEF des Großdechanten“ Nr. 3/2008, S. 5-11

 

 
Begriff-Suche:

Google
Internet
Grafsch. Glatz

 

 

 

Zur Seite Aktuelles Zurück zur Seite „Aktuelles“

 

 

Zur Homepage Zurück zur Homepage

 

 

Nähere Informationen über diese Internetseite erhalten Sie von Dipl.-Ing. Christian Drescher per Kontakt-FormularCounter 1

 

 

© 2009 by Dipl.-Ing. Christian Drescher, Wendeburg-Zweidorf, Kontakt: Feedback-Formular.
Erste Version vom 02.01.2009, letzte Aktualisierung am 02.01.2009.